Begriffssammlung aus der Werkstofftechnik

 
Elementarzellen (Raumgitter) Kubisch-Raumzentriert (KRZ)

pro Zelle 8 * 1/8 + 1 = 2 Atome; Cr, Mo, Alpha-Fe

Kubisch-Flächenzentriert

pro Zelle 8 * 1/8 + 6 * 1/2 = 4 Atome; Al, Ag, Cu, Ni, Pb, Gamma-Fe

Hexagonal Dichteste Kugelpackung

12 * 1/6 + 2 * 1/2 + 3 = 6 Atome; Be, Mg, Zn

Aushärten 1. Lösungsglühen krz oberhalb der Segregatlinie Alpha-MK gehen in Lösung

2. Schockabkühlen Verhinderung der Diffusion, es kommt zu Verspannungen durch eine Übersättigte Lösung

3.Auslagern

Kalt: ca. 30 C

Warm: ca. 200 C bei Al-Legierungen

Anlagerung der Atome auf best. Ebenen an den Alpha-MK, so dass Verspannungen entstehen. Zugfestigkeit x 3- bis 5-fach

Methoden zur Erhöhung der Festigkeit von Stahl 1) Mischkristallbildung

2) Kaltverformung

3) Erhöhung Perlit-Anteil

4) Teilchenhärtung

5) Oberflächenhärtung durch Nitrieren (nur bei Stählen hoher Affinität)

6) Härten und Vergüten

7) Ausscheidungshärten(bei austenitischen Stählen)

8) Wärmebehandlungsverfahren

9) Kombination verschiedener Methoden

10) Feinkornbildung

11) Legieren

Abkühlpunkte Ac/Ar Beim Abkühlen von Metallen gibt es in der Abkühlkurve Haltepunkte, da bei der Kristallisation Energie frei wird. Der Haltepunkt beim Abkühlen wird Ar genannt. Der Haltepunkt beim Aufschmelzen wird Ac genannt. Er kennzeichnet nahezu die gleiche Temperatur wie AR. Ac ist aber genauer in der Reproduzierbarkeit, da es beim Abkühlen zu einer Unterkühlung der Schmelze kommt(zu schnelles abkühlen).
Zweistoff-Legierungen Bei der Schmelze vermischen sich die Atome nicht, sondern bilden "Kristallgitter" nebeneinander. Metalle mit verschiedenem Gitteraufbau (z.B. Pb + Sb, Hartblei)
Völlige Löslichkeit im festen Zustand (Austauschbarkeit) Tritt bei ähnlichen Metallen auf, die gleiche Gitterstruktur und einen ähnlichen Atomabstand haben.

Die Strucktur wird beibehalten, nur die Atome werden gemischt/Ausgetauscht.

Cu + Ni (Diffusion)

Teilweise Löslichkeit Gemengebildung aus Mischkristallen
Intermetallische Verbindung Zusammensetzung zweier Metalle in einem bestimmten Verhältnis. Dabei Bildet sich eine völlig neue Elementarzellenform, die nicht mit denen der Ursprünglichen Metalle vergleichbar ist.

Die intermetallische Verbindung besitzt einen eigenen für die Verbindung typischen Gittertyp, in den die Atome der beiden Metalle eingebaut sind. Eine intermetallische Verbindung lässt sich auf keine Weise analytisch von einem reinen Metall unterscheiden. Zu intermetallischen Verbindungen zählen auch Verbindungen zwischen einem Metall und einem Nichtmetall

Fe3C,Mg2Si,Al2CU

Kaltverformung Durch Kaltverformung wie z.B. durch Walzen, kann eine weitere Festigkeitssteigerung erreicht werden. Die Atome rücken nah zusammen, so dass Verspannungen entstehen, die die Festigkeit steigern.
Eisen-Kohlenstoff-Diagramm Fe ist polymorph, d.h. es kristalliert in verschiedenen Gittertypen

Alpha MK - Ferrit

Gamma MK - Austenit

Eutektikum - Ledeburit

Eutektoid - Perlit Alpha + Fe3C Streifen

Fe3C - Zementit

sec. Fe3C - Korngrenzenzementit

Die Festigkeit kann durch Erhöhung der Feinkörnigkeit erhöht werden. Dies erreicht man

durch schnelleres Abkühlen.

Je nach Abkühlgeschwindigkeit entsteht

- Sorbit (feines Perlit)

- Troostit (feineres Perlit)

- Martensit

MARTENSIT besteht aus Gamma-MK die durch die Schockabkühlung keine zeit zur Diffusion hatten

MARTENSIT ist hart aber spröde und schwierig zu giessen, da er schnell Risse bekommt. Dies kann durch Leg.Elemente verbessert werden. (Siehe Legierungen)

Aufhärtung Die Aufhärtung hängt vom C-Gehalt ab. Stähle sind schalen härter, weil im Inneren die Abkühlgeschw. zu langsam ist,so dass sich Perlit bilden kann.
Einhärtung Durch Leg.Elemente wird die Diffusion des C behindert und die kritische Abkühlgeschw. Verringert.
Gebrochenes Härten Dabei wird der Werkstoff zwar abgeschreckt, aber nicht so schnell wie beim normalen Härten. Er wird zuerst in Wasser abgeschreckt (bis 400 °C) und

Anschliessend in einem Ölbad langsamer weiter abgekühlt.

Warmbadhärten NUR LEGIERTE STÄHLE!

Dabei wird die Schmelze zuerst in einer Salzschmelze abgeschreckt und anschliessend weiter in einem Ölbad abgekühlt. 

Härtespannungen THERMISCHE SPANNUNGEN

Spannungen beim Härten durch starke Temperaturunterschiede zw. Kern und Rand.

UMWANDLUNGSSPANNUNGEN

Beim Härten entstehen Spannungen bei der Umwandlung von Austenit in Martensit, weil eine Volumenzunahme stattfindet (Abhilfe: gebrochenes Härten oder Warmbadhärten s.o.)

Vergüten Wärmebehandlung zur Erzielung hoher Zähigkeit bei bestimmten Zugfestigkeit. In der Regel durch Härten (Martensit)und nachfolgendes Anlassen auf Temp.

unter Ac1. Bei einer Haltezeit von 45 Min. Man erhält superfeinkörniges, festes Martensit

mit guter Dehnung (durch Alpha-MK und Fe3C).

Normalglühen (Normalisieren) Feinkornglühen/Diffusionsglühen

Durch Glühen findet eine Umwandlung von Gamma nach Alpha statt. Die anschliessende Abkühlung wird langsam vollzogen So werden komplizierte Gussteile härter, die bei der extremen Abkühlung beim Vergüten reissen würden. Bei Stahlguss ist das Normalisieren unbedingt erforderlich.

Weichglühen (Pendelglühen) Erwärmen auf 723 °C (Ac1)

Entstehung von Perlit (weiches Grundgefüge) mit Fe3C Körnern und ferritischer Grundmasse. -> keine Martensit-Bildung

Rekristallisation Durch Kaltverformung bringt man die Atome in eine höhere potentielle Energielage. Das Metall wird fest aber spröde, da es zu Verspanunngen kommt. Durch erneutes Erhitzen bilden sich NEUE, unverspannte Kristalle. Die Rekristallisation funktioniert aber erst ab dem kritischen Verformungsgrad, der materialspezifisch ist.

Kritischer Verformungsgrad:

V(%) = (d1-d2)/d1 * 100

d1 : Ursprungsdicke

d2 : Dicke nach Walzen

V : Verformungsgrad

Rekristallisationsschwelle Die Temp. ab der es zur Rekr. kommt, ist vom Material abhängig. (Fe = 450 °C, Al = 150 °C) Für monomorphe Metalle gilt:

Nicht für Fe!

Tr = 0,4 * Ts (Kelvin)

Tr : Rekristalisationsschwelle

Ts : Schmelztemperatur

Angaben in Kelvin (°C + 273,15)

CU:

Ts = 1084 °C + 273
                       -------
                       1357 K * 0,4 = 543 K
                        -273
                       -------
Tr = 270 °C

ABHÄNGIG VOM VERFORMUNGSGRAD Durch Kaltverformung wird den Kristallen pot. Energie aufgezwungen. Je mehr pot. Energie gespeichert ist (= je grösser der Verformungsgrad) desto niedriger ist die nötige Tr (=Energieaufwand)

E-pot + E-kin = E-rekrist = konstant 

Der kritischer Verformungsgrad muss aber mindestens erreicht sein.

KEIMBILDUNG An höchst verspannten Gitterstellen beginnt die Kristallisation (feines Gefüge). An diesen Stellen findet die sog. Keimbildung statt. Bei monomorphen Metallen kann eine Feinkörnigkeit nur über Kaltverformung und Rekristallisation erreicht werden.
KEIMZAHL je höher die Keimzahl, desto grösser ist der Verformungsgrad (Feinkorn); je kleiner, desto geringer ist der Verformungsgrad (Grobkorn). -> In die Nähe von geringer Verformung keine Schweissnähte legen, da dort die Gefahr von Grobkorn besteht -> Festigkeitsverlust.
GUSSARTEN UND GUSSBEZEICHNUNGEN GS : Stahlguss

GT : Temperguss

GTW : Temperguss weiss

GTS : Temperguss schwarz

GC : Strangguss

GZ : Schleuderguss (Rotation)

GD : Druckguss

GK : Kokillenguss

GG : Grauguss

GGG : Grauguss mit Kugelgraphit Guss-Graphit-Globular

GGL : Grauguss mit Lamellengraphit

GH : Hartguss

GTP : Temperguss mit perlitischer Grundmasse

GUSSVERFAHREN - BERUHIGT VERGOSSENER STAHL Desoxidationsmittel: Al; -> völlige Desoxidation, da das Aluminium als unedles Metall den gesamten Sauerstoff an sich bindet. Bei der Abkühlung in der Kokille entstehen Innenlunker, die abgeschnitten werden müssen -> unwirtschaftlich
UNBERUHIGT VERGOSSENER STAHL Desoxiadtionsmittel: Mn; -> unvollständige Desoxidation; es bleibt etwas Sauerstoff im Eisen zurück, obwohl Mn unedler ist. Es kommt zu CO Bläschen in der Schmelze, der Stahl fängt an zu kochen. Im Kern befindet sich die Seigerungszone. Dort sind Verunreinigungen durch Schwefel und Phosphor. Der Vorteil bei dieser Methode liegt in der Vermeidung von Innenlunker durch die CO Blasen. Dieser Guss hat eine sehr glatte Oberfläche, durch sog. Speckschicht (C arm). Für höchste Anforderungen wird aber trotzdem der beruhigt vergossene Stahl benutzt.
GC STRANGGUSS Das ist die heute am häufigsten verwendete Gussmethode. Im Prinzip ist dies ein abgewandelte Form des beruhigten Gusses, nur das hier der Boden der Kokille ständig weiter nach unten fährt und so die Bildung des Innenlunkers vermieden wird. Theoretisch kann man so ein unendlich langes Werkstück herstellen. Der Innenlunker bildet sich erst am Ende, wenn man aufhört weiterzugiessen. D.h. ein im Verh. kleiner Teil ist Verlust -> wirtschaftlich
GS STAHL (Stahlformguss) - In Formen vergossener Stahl

- teueres Formmaterial

- hohes Schwindmass (ca. 2%)

- Steigeranordnung schwierig

- hohe Festigkeit

- sehr teuer

- hohe Giesstemperatur

GS ist ein im Gusszustand graphitfreier FeC Gusswerkstoff, mit weniger als 2% C, dessen Gussgefüge durch Wärmebehandlung umgewandelt werden muss. (Vergüten oder Normalglühen)

GT STAHL (TEMPERGUSS) - Rohrfitting

- Gewinde

- schweissbar

- geringe Gewicht

- geringe Bearbeitungszugaben

GT ist ein FeC Gusswerkstoff, bei dem durch Einstellung der chem. Zusammensetzung und des Erstarrungsvorganges im Gusszustand ein zementitisches, graphitfreies Gefüge entsteht, welches durch Wärmebehandlung entkohlt oder unter Ausscheidung von Graphit (Temperkohle) umgewandelt wird. GT besteht aus einer FeC Leg., die im Rohgusszustand graphitfrei, nicht verformbar und kaum bearbeitbar ist. GT wird mit 2,4-3,4 % C vergossen. Das ist der Grund für sein gutes Fliess- und Formfüllungsvermögen. Eine geringere Giesstemperatur als z.B. GS erlaubt die Verwendung von Formstoffen, die im allg. eine saubere Gussoberfläche ergeben. Temperguss muss weiss erstarren

ENTKOHLUNG DES ROHEISENS UND ABHÄNGIGKEIT DER FESTIGK. Si

Fe3C ------> 3 Fe + C 

metast. stabil

FESTIGKEIT IST ABHÄNGIG VON: 1. FORM DES AUSGESCH. GRAPHITS

GGL - Lamellen

GT - Flocken

GGG - Kugeln

2. MENGE DES AUSGESCH.GRAPHITS

3. GRUNDMASSE

Gefüge ferritisch oder perlitisch

Die Ausscheidung des Graphits ist abhängig vom Si-Gehalt und der Abkühlgeschwindigkeit Grosse Ausscheidungen an Graph. werden durch hohen Si-Gehalt und eine kleine Abkühlgeschwindigkeit erreicht.

GTW (Europ.Temperguss) >> Tempern in oxidierender Atmosphäre

- entkohlte Randzone (ferritisch)

- perlitischer Kern + Temperkohleflocken

GTS (Amerik.Temperguss) -> Tempern in neutraler Atmosphäre

- ferritische Grundmasse, da zu 100% umgewandelt (stabil).

- Graue Farbe d. Temperkohle

GTP - Grundmasse perlitisch durch unterbrochene Temperung

- Anschliessende Vergütung durch Anlassen.

- Bessere Festigkeit als GTW

GG (Grauguss) Durch Einstellung der chem. Zusammensetzung und des Erstarrungsvorganges liegt der Hauptanteil an C im Gusszustand überwiegend in freier Form als

Graphit vor. (Ohne Nachbehandlung)

- relativ hoher C Gehalt

- bereits im Gusszustand hoher Anteil an Graphit

- relativ hoher Si-Gehalt (2-3%)

- hervorragende. Giessbarkeit

- preisgünstig

- gute Korrosionsbeständigkeit

- hohes Dämpfungsvermögen

- gut spanend bearbeitbar

- gute Gleiteigenschaften

- Verschleissfestigkeit

- Wärmebeständig

- Hohe Druckfestigkeit (4xRm)

- Geringe Zugfestigkeit durch innere Kerben

- geringe Dehnung (0,5 %)

- nicht normal schweissbar

GG-ARTEN:

GG 20 - grobe Lamellen

GG 25 - feine Lamellen

GG 30 - sehr feine Lamellen

GGG (Guss-Graphit-Globular) (spährolitisches Gusseisen) Störelemente: Al, Ti, Cu

schädliche Spurenelemente: Bi, Sb, Pb, Sn, As

Daher ist spezielles Roheisen höchster Reinheit erforderlich. GGG verbindet alle guten Eigenschaften des Graugusses mit stahlähnlicher Charakteristik, ist aber auch nicht schweissbar

Kunststoffe
KUNSTSTOFFE Kunststoffe bestehen aus Makromolekülen (Hochpolymere). Man unterscheidet:

a) vollsynthetische K. (Polymer., Polykond., Add.)

b) halbsynthetische K. aus in der Natur vorgebildeten Grossmolekülen, z.B.

*  Zellulose

*  Eiweiß

>> Celluloid

>> Kunsthorn (Galalith)

POLYMERISATION Aneinanderreihung von Grundmolekülen zu kettenförmigen Makromolekülen ohne Abspaltung eines Nebenproduktes. Durch erhöhte Temp., Druck und Einsatz eine Katalysators wird die Doppelbindung des Moleküls ausgespalten und Bindekräfte werden frei, so dass sich die Monomere aneinander reihen können.

Bsp.  Ethylen >> Polyethylen

C2H4 PE (HD/LD)

Die Festigkeit eines K. hängt von der Menge der kristallinen Bereiche und der Länge der Molekülketten ab. Die Länge wird im Polymerisationsgrad (n) angegeben.

PE-POLYETHYLEN Aus Ethylen C2H4

LD-PE - Low Density PE (weich)

n=500-1500

HD-PE - Hi Density PE (hart)

n=2000

PTFE-PolyTetraFluorEthylen ("Teflon") Wie Ethylen, nur statt H Atomen sind F Atome angelagert

* Temperaturbeständig

* nicht extrudierbar, nur walzen

* chemisch Beständig

* klebwidrig

PolyTriFluorMonoChlorEthylen ("Hostaflon") Ethylen mit 3 F und 1 Cl Atomen

* Im Gegensatz zu Teflon extrudierbar (spritzbar)

* ähnlich wie Teflon

PS-Polystyrol Aus Vinylbenzol

* Homopolymerisat

* sehr hart und spröde

* ganz leicht herstellbar

* schmelzbar/extrudierbar

* neigt schon bei Raumtemperatur zur Polymerisation

* Herstellung durch Emulsionspolymerisation

* klar/durchsichtig

* Öl/Säure beständig

* brennbar

* n = 1500-4000

POLYBUTADIEN (Buna) Aus: Butadien C4H6

Es entsteht ein thermoplastisches Ausgangsmaterial. Mischen des Granulats mit Schwefel. Bei Temperaturerhöhung öffnen sich die Doppelbindungen und es entstehen Bindekräfte zw. den K. und den Schwefel Atomen. Durch diese SCHWEFELBRÜCKEN ist der Stoff sehr elastisch (Gummi). Schwefelbrücken sind ein wesentliches Merkmal der Thermoplaste

>> Katalysator : Na

>> Vulkanisation mit Schwefel

>> Vernetzung mit ca. 3% S

Durch die Vulkanisation wird aus dem thermoplastischer Grundstoff ein ELASTOMER. Durch Erhöhung des S-Anteils geht die Elastizität verloren und es entsteht ein DUROMER.

ZAHLENBUNA

* Homopolymerisate

* Zahlenangabe = Molekulargewicht; Buna 100 >> Gewicht 100.000

BUCHSTABENBUNA

* C-Polymerisate

>> Werden heute verwendet

POLYKONDENSATION Es können sich bi- oder trifunktionelle Grundmoleküle mit reaktionsfähigen Endgruppen unter Austritt eines neugebildeten dritten Stoffes (H2O) zusammenlagern. Es handelt sich um eine Stufenreaktion, da sie gestoppt und später wieder in Gang gesetzt werden kann (Durch Wärme).

Einfache Kondensationsreaktion:

Essigsäure CH3COOH

Ethylalkohol C2H5OH (Äthanol)

>> CH3COOC2H5 + H2O

Essigsäure-Ethyl-Ester 

Der durch die Reaktion entstandene Wasserrest muss aus der Verbindug (z.B. durch Druck) entfernt werden.

GESÄTTIGTE POLYESTER Lineare Polyester sind Thermoplaste

- Tezephthalsäure

- Ethylenglycol

- Butandiol

UNGESÄTTIGTE POLYESTER Thermoplastisches Ausgangsmaterial, das in Styrol gelöst wird. Die Verbindung bleibt zunächst flüssig >> FLUIDOPLAST. Durch Einsatz von Härter und Beschleuniger öffnen sich die Doppelbindungen und das Lösungsmittel Styrol wird vernetzt und mit eingebaut. Jetzt wird das Polyester hart. gelöst

Thermopl. -------> Fluidoplast

Härter ---------> DUROMER

Beschl.

PVC - Polyvinylchlorid * Homopolymerisat

* PVC-HART ist bei Raumtemp. hart und spröde

* brennbar in fremder Flamme

* Säure, Laugen, Benzin, Alkohol beständig

* gut schweiss-/klebbar

PHENOLHARZE (Phenol-Formaldehyd-Kunststoff) trifunktionell; Normal bildet Formalin räumliche harte, spröde Gebilde Durch Abbruch der Polykondensation können sich diese nicht bilden. Der Werkstoff bleibt kettenförmig und thermoplastisch.

Er liegt als Granulat vor (A-ZUSTAND).

Anschliessend wird das Granulat in die Form eingebracht und die Polykondensation durch Druck und hohe Temp. wieder in Gang gebracht. Dadurch entsteht ein duromerer, harter Werkstoff. (C-Zustand)

Häufig werden auch Füllstoffe mit den Harzen verwendet (z.B. Papier, Holzspäne).

POLYADDITION Verbindung vieler gleich- oder verschiedener Moleküle über reaktionsfreudige Endgruppen und sog. Heteroatome (O und N) ohne Abspaltung von Nebenprodukten. Die PA ist eine Stufenreaktion. Es können kettenförmige und vernetzte Polyprodukte hergestellt werden.
PUR-POLYURETHANE 1 - lineare PUR

>> thermoplastisch

2 - leicht vernetzte PUR

>> Elastomer

3 - stark vernetzte PUR

>> Duromer

MASSNAHMEN ZUR STEIGERUNG DER FESTIGKEIT VON KUNSTSTOFFEN 1-Polymerisationsgrad = n

M/ = M * n

M/: Makromolekulargewicht

n: Anzahl Moleküle im Polym.

M: Molmasse eines Moleküls

2-Anteil der kristallinen Bereiche hat Einfluss auf Festigkeit und Schmelzpunkt

3-Verstreckung v. Fäden/Folien

Steigerung durch Ausziehen

Festigkeit: 3-4 faches

- Ordnung der Moleküle

- Zwangszustand (Rückfall bei Temp. Erh.)

Verstreckung durch Extruder

4-Chem. Aufbau der Monomere

Kleine Zugaben an anderen Stoffen können grosse Wirkung auf die Eigenschaften haben.

5-Struktureller Aufbau der

Monomere

Ein komplizierter Aufbau macht den Kunststoff hart.

6-Co-Polymerisation

- innere Weichmacher

- Der Kunst. wird hergestellt und nicht zusammen geschmolzen

7-Funktionalität der Monomere

mono - keine Kunststoffherstellung sondern Abschluss

bi, tri, tetra

Mit steigender Funktional. wird das Polymer härter.

8-Verstärkungsmittel

*Glas/Kohlefasern

PETP,PBTP,UP

9-Füllstoffe

Holzspäne, Papier, Gips, Schiefermehl

* Preis verringert sich

* Verbesserung Eigenschaften

- Elastizität

- Festigkeit

- Temperaturbeständigkeit

HALBSYNTHETISCHE KUNSTSTOFFE * Vulkanfiber

- Transportbehälter

- Dichtungen

* Zellwolle,Cellophan,Reyon

* Celluloid

- leicht brennbar

* Cellulose Acetat

- schwer brennbar

AUF EIWEISSBASIS

* Kusthorn (Galalith)

- gute Oberflächenbeschaffenheit

- geringe Dichte

- gute chem.Beständigkeit

POLYAMIDE Diamine und Dicarbonsäuren

PA 6.6 (Nylon)

Die erste Ziffer gibt die Anz. C-Atome im Diamin an, die zweite die Anz. C-Atome in der Säure.

PA 6.10 (Sebazinsäure)

Metalle
  KUPFER (Cu) KFZ

* Dichte = 8,93 g/cm³

* E = 125 * 10E3 N/mm²

* Rm = 220 - 450 N

* Kappa = 57 Sm/mm²

* A = 50% - 6%

Elektrische Leitfähigkeit wird durch Verunreinigungen stark herbagesetzt. Ein geringer Zusatz an O kann diese erhöhen, da O die anderen Störmetalle oxidiert. Die Leitfähigkeit wird ausserdem herabgesetzt durch -Temperaturerhöhung – Kaltverformung

WASSERSTOFFKRANKHEIT DES CU Cu2O + H2 --> 2 Cu + H2O

Problem beim Schweissen, daher wird extrem reines Cu verwendet wenn Cu geschweisst werden soll 

EINTEILUNG DER Cu-LEGIERUNGEN 1) Knetlegierungen

2) Gusslegierungen

-G, GK-Kokillenguss

- GD-Druckguss

- GZ-Rotations(Schleuderguss)

- GC-Strangguss

MESSINGE * Leg. aus Kupfer und Zink

* Alpha Messinge bis 37% Zink

>> homogene Mischkristalle

Cu-Zn15 > Tombak

(MS85)

Cu-Zn35 > Schmiedemessing

(MS65)

* Uber 37% entsteht heterogenes

Gefüge aus Alpha und Beta MK

Cu-Zn40 > Schraubenmessing

(MS60)

Cu-Zn42(Pb) > durch Bleizusatz bessere Zerspanbarkeit

SONDERMESSINGE CU + ZN + LE

LE : zus.Legierungselemente

Bsp: CuZn40Al

CuZnSn – Marinemessing (seewasserbeständig)

BRONZEN Unter Bronze versteht man ein Metall, das aus Kupfer und einem weiteren Legierungselement besteht. Im folgenden sind die einzelnen Bronzen beschrieben.
ALUMINIUM BRONZEN Bis 6% Al > einphasiges Gefüge (Knetlegierung)

G-Cu-Al9NiFe - Guss-Al-Bronze (für Schiffsschrauben)

NICKEL BRONZEN Cu-Ni10Fe - Rohrleitungen

Cu-Ni30Fe - seewasserbeständig

Cu-Ni25 - Münzlegierung

Cu-Ni44 - Konstantan

BERYLLIUM BRONZEN * warm aushärtbar bis 1200 Nmm

* dies lässt sich durch zus. Kaltverformung auf bis zu 1500 N/mm² steigern.

* für Pressschweisselektroden

* sehr teuer

ROTGUSS Cu Sn Zn --> Rotguss (Rg)

CuSn4Zn4(Pb4) - walzbarer Rg

CuSn5Zn5(Pb5) - Rg5 Gleitlager

NEUSILBER Durch das Nickel in der Legierung wird das Metall hell.

Cu-Ni-Zn -> Neusilber

47% - 60% Cu

10% - 35% Ni

15% - 41% Zn

CuNi25Zn15 - korrosionsbest.

Korrosionsbeanspruchte Komponenten CuZn, CuSn, CuAl, CuNi:

* Rohrleitungen

* Armaturen

* Pumpen

* Beschläge

* Schrauben

* Wärmetauscher

* Propeller

GLEIT- UND VERSCHLEISS BEANSPRUCHTE MASCHINENELEMENTE CuSn, CuAl, CuSnPb:

* Gleitlager

* Wellen

HOCHBEANSPRUCHTE KONSTRUKTIONSTEILE UND WERKZEUGE CuSn, CuAl, CuBe:

* Federn

* Trager

TEILE EINFACHER HERSTELLBARKEIT CuZn, CuZnPb, CuNiZn:

* Hülsen

* Rohre

* Stanzteile

ALUMINIUM Dichte = 2,70 g/cm³

Ts = 660 °C

E = 65000 N/mm²

Kappa = 36-37,8 Sm/mm²

Rm = 40-180 N/mm²

A = 50 - 4%

Rohstoff:

Bauxit: Unreines Tonerde-Gel

Al2O3*n*H2O+F2O3+SiO2+TiO2+...

- günstiges Verh. von Dichte und Festigkeit

- günstiges Verh. von Dichte und elektrische Leitfähigkeit

- hervorragende Witterungs- und Korrosionsbeständigkeit

Al bildet sofort eine Oxidschicht aus, die eine hohe chem. Beständigkeit zur Folge hat. Das Oberflächenoxid schützt das darunterliegende Aluminium. Al ist unbeständig gegen Chemikalien, die die Oxidschicht angreifen (Baukalk, Mörtel, etc). Daher muss es zunächst durch z.B. Folie geschützt werden.

ELOXIEREN Darunter versteht man die zus. Vergrösserung der schützenden Oxidschicht (10-100 fach) durch chemo-/elektrisches Verfahren. (elektro-anodische Oxidation)
ALUMINIUM LEGIERUNGEN 1) KNETLEGIERUNGEN AUSHÄRTBAR

* AlMg (Mg<7%) AlMg3 - Fahrzeug/Schiffsbau

* AlMn (0,8<Mn<1,5%) Kochtöpfe, Bauwesen

* AlMgMn besonders korrosionsbeständig gegen Seewasser

2) KNETLEGIERUNGEN NICHT AUSHÄRTBAR

* AlCuMg korrosionsanfällig

* AlMgSi hohe Festigkeit und Korrosionsbeständigkeit

WARM AUSHÄRTEN 1 - Lösungsglühen über Segregatlinie.

2 - Abkühlen der Legierung ABSCHRECKEN

3 - Erneutes Erwärmen auf ca. 170 °C

ALUMINIUM GUSSLEGIERUNGEN G-AlSi12 ("SILUMIN") Die am meisten verwendete AL-Leg. ist das SILUMIN (eutektische Leg.),das oft auch mit Na vergossen wird (veredelt). Für kompliziert gestaltete Gussstücke (fliesst gut).

G-AlSi10Mg2 Hat ähnliche Eigenschaften wie Silumin, ist aber zus. warm aushärtbar.

G-AlCu4TiMg Ebenfalls warm aushärtbar, aber nur für einfache Gussteile, da schlechte Fliesseigenschaften.

G-AlMg5 Nicht härtbar, dafür äusserst korrosionsbeständig

G-AlSi12CuNiMg warm aushärtbar und sehr hart Für Motorkolben

WOODSCHES METALL Aus dieser Legierung werden Schmelzsicherungen hergestellt. Es enthält: Sn, Cd, Pb, Bi
WIRKUNGSWEISE DER STAHL LEGIERUNGSELEMENTE

ZIELE:

* Erhöhung der Festigkeit bei geringer Abnahme der Dehnung

* Härten durch Carbidbildung

* Anlassbeständigkeit und Temperaturbeständigkeit erhöhen

* Verschleisswiderstand erhöht etc.

1) Verringerung der C-Aufnahmefähigkeit, dadurch Verschiebung der Punkt im EKS nach links und nach unten

2) SENKUNG DER KRITISCHEN ABKÜHLGESCHWINDIGKEIT (!)

- Behinderung der C-Diffusion

- zum Härten nun keine starke Abkühlung nötig

- keine Rissbildung durch Abschrecken mehr

- Martensitbildung bis in den Kern (keine Schalenhärter)

- Bildung von austenitischem Stahl

- Austenitische Stähle sind umwandlungsfrei, d.h. nur durch Kaltverformung härtbar (KFZ, temperaturbeständig) und unmagnetisch (kein Ferrit)

3) Abschnürung des Ferrit Gebietes und Ausweitung des Austenit Gebietes > KFZ, Ni, Co, Mn, N

4) Abschnürung des Austenit Gebietes (ferritische Stähle) Cr, Al, Ti, Ta, Si, Mo, V

5) Starke Carbid-Bildner mit starker Affinität zum C -> härtere Carbide als Fe3C; W, Cr, Mo, Ta, Ti, V; MN MANGAN

-Desoxidation von FE da unedler

-bessere Durchhärtung durch Verringerung der kritischen Abkühlgeschwindigkeit

-bessere Schweissbarkeit

-Rm +

-Austenitbildung ab 12%

X 120 Mn 12 HARTMANGANSTAHL (Selbsthärter durch Kaltverformung bei Baggerschaufeln)

SI SILIZIUM -Wird zur Stahlberuhigung ver- wendet.

-Starke Erhöhung von Rp0,2

-Für Federstähle

AL ALUMINIUM -in Nitrierstählen

-bildet submikroskopisch feine Nitride -> Rm+

W WOLFRAM -hochanlassbeständig

-Feinkornbildner

NI NICKEL -Feinkornbildung

-ab 25% > austenitischer Stahl

-mit Cr zusammen Verstärkung der Ni Wirkung

X 10 CrNi 18 8 (V2A)

X 10 CrNiMo 18 9 (V4A)

CR CHROM -ab 12,5% >> ROSTFREI

-Cr ist Carbidbildner und verbindet sich bei Hitze mit C. Problem beim Schweissen, da so der Cr Gehalt unter 12,5% sinken kann (Verlust der Korrosionsbeständigkeit)

-Senkung krit.Abkühlgeschw.

-Cr-Stähle sind duktile/zähe Stähle

-Cr allein schnürt Austenitfeld ein.

X 40 Cr 13 Messerstahl/härtbar

X 100 Cr 17 Bei hohem C-Gehalt

muss wegen Carbidbildung mehr Cr zulegiert werden.

NOMENKLATUR DER METALLE Erste Zahl ohne Buchstaben ist der C-Gehalt x100.

Anschliessend folgen Legierungselemente. Ihnen folgen in gleicher Reihenfolge ihre Konzentrationen. Normale Leg.Elemente werden x10 angegeben.

AUSNAHMEN: Mn, Si, W, Cr, Ni, Co

bei diesen Elementen wird der Faktor 4 verwendet.

Beginnt die Bezeichnung mit einem "X" so wird für kein Legierungselement, ausser dem C, ein Faktor verwendet. Die Zahl ist sofort die Konzentration.

Bei Baustählen und unlegierten Metallen zeigt die folgende Zahl die Zugfestigkeit in kN an und nicht den C-Gehalt (St). Es können dann nach einem Strich, die Güteklassen folgen.

Ausserdem werden noch verschiedene Kennzeichen verwendet, um das Metall näher zu charakter.

E - im Elektroofen geschmolzen

H – gehärtet

V – vergütet

N - normal geglüht

K – kaltverformt

Nt- oberflächen nitriert

S – spannungsarm

Am Ende folgt dann noch die Angabe, wie die gross die neue Zugfestigkeit nach Durchführung eines der o.a. Verfahren ist.

BEISPIELE:

GS-E 25 CrMo 5 6 V+S 65

Stahlguss aus E-Ofen

C = 0,25 %

Cr= 5/4 %

Mo= 0,6 %

V = Vergütet

S = Spannungsarm

Rm= 650 N/mm²

GTW-S

Weisser Temperguss, schweissbar

X 12 CrNi 18 8

C = 0,12 %

Cr= 18 %

Ni= 8 %

St37-2

Baustahl mit Rm=370 N/mm^2

Güteklasse 2

C 45 Vergütungsstahl mit:

C = 0,45 %

Z-T-U SCHAUBILDER (Zeit-Temperatur-Umwandlung) Diese Bilder dienen der Ermittlung des Gefüges einer Leg., da bei schnelleren Abkühlvorgängen, dass EKS keinen zuverlässige Auskunft mehr gibt. Es wird ursprünglich erstellt aus:

-> Dilatometerkurven

-> Schliffbilder

ZUGFESTIGKEIT Rm Scheitelpunkt im Spannungs-Dehnungsdiagramm

Rm = Fm / S0

Fm : Maximalkraft

S0 : Probenanfangslänge

OBERE STRECKGRENZE Reh Ende der Hookschen Geraden

Reh = Feh * S0

GESAMTE DEHNUNG A A = (Lm-L0) / L0

Lm : Länge der Probe bei Fm

L0 : Anfangslänge

NENNSPANNUNG S (SIGMA) S = dF / S0

dF : Kraftdifferenz 

S0 : Anfangsprobenquerschnitt

DEHNUNG D (EPSILON) D = dL / L0

dL : Längenänderung

L0 : Ursprungslänge

E-MODUL (Hooksches Gesetz) E = S / D

E = (S2-S1) / (D2-D1)

S : Spannung

D : Dehnung


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